Die Geschichte der Feuerwehr Oelsberg

Ulsbure. So hieß das Dorf um 1260, als es den Grafen Diether und Eberhard von Katzenelnbogen zugesprochen und erstmals urkundlich erwähnt wurde. Doch von einer Brandwehr, bzw. einer Vereinigung für den Brandschutz war damals noch nicht die Rede.

Im 18. Jahrhundert haben die Bürger von Oelsberg und Endlichhofen jährlich an Martini (11. November) eine gegenseitige Kamin- und Dächerbeschau durchgeführt. Ab 1868 war dafür ein Schornsteinfeger verantwortlich.

Etwa zur gleichen Zeit wurde es Pflicht, in jeder Gemeinde eine Feuerwehr zur Brandbekämpfung und Rettung von Menschen, Vieh und Habe einzurichten. Die Alarmierung bei Bränden geschah durch dreimal rasches Anschlagen der Brandglocke. Bei „Großeinsätzen“ gab es ein siebenmaliges Anschlagen, worauf sich alle Männer und Frauen einer bestimmten Altersgruppe an der Brandstelle einfinden und in einer Reihe aufstellen mussten, um nach Anweisung mit Löscheimern Wasser herbeizuschaffen. Der lederne Löscheimer war zu dieser Zeit wohl das wichtigste Gerät.

1869 beschloss der Gemeinderat die Anschaffung einer zweirädrigen Handspritze. Nahezu alle Gerätschaften (Löscheimer, Spritzen, Leitern, Feuerhaken) waren in einem Lattenverschlag neben dem Backhaus untergebracht.

1909 zog die Feuerwehr in ein Spritzenhaus um, welches im Vordorf (Ecke Schleidterweg) neu errichtet wurde.

Das Oberdorf, 1935

1950 bestanden die Gerätschaften aus: 1 Motorspritze, 1 Schlauchwagen, 1 ausziehbare Brandleiter und 2 Standrohre.

1962 zog man dann in das Dorfgemeinschaftshaus um, wo auch heute noch das Gerätehaus zu finden ist.

Blick ins Vordorf, 1970

Wasserversorgung:

In der Ortsmitte (Ecke Webergasse) befand sich ein Hydrant der öffentlichen Wasserversorgung sowie ein Löschteich mit etwa 60 m³ Fassungsvermögen. 1935 wurde dieser durch eine 90 m³ große Zisterne ersetzt, welche vom Dorfbrunnen gespeist wurde. 1999 wurde die Zisterne baulich entfernt und der Platz in eine Sitzanlage verwandelt.

Mannstärke:

1899 war die Pflichtfeuerwehr 77 Mann stark und behielt in etwa ihre Stärke über die nächsten Jahre. Erstmals wurde die Existenz einer Freiwilligen Feuerwehr 1937 erwähnt, welche aber im 2. Weltkrieg in eine Pflichtfeuerwehr umgewandelt wurde. Am 30.12.1946 ist es dem Bürgermeister Emil Baldewein gelungen, die Pflichtfeuerwehr wieder in eine Freiwillige Feuerwehr umzuwandeln. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Wehr aus 21 Mitgliedern, durfte aber aufgrund der Anordnung der französischen Besatzung nur max. 9 Mann im Bestand haben. Ab 1950 wurde die Anordnung wieder aufgehoben und die Wehr bestand aus 20 Mann, wobei bei Waldbränden alle Männer zwischen 18 und 45 Jahren verpflichtet wurden.

Quelle: Chronik der Gemeinde Oelsberg, 2005

Chronik_Oelsberg